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Tierarztpraxis
Dr. Bekheet
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mobil: 0171/1431145
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Dr. Bekheet |
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Kurzgeschichten
Wer ist das Schwein? -
Teil 8
"Das ist aber ein langer Weg, keine Pausen,
kein Futter und kein Wasser. Das Leben mit den Menschen
ist Scheiße, Mann."
"Die Schweine werden hier geschlachtet und
dann werden sie als Fleisch zurück nach Belgien oder
Holland gefahren."
"Gibt es in Belgien oder Holland keine
Schlachthöfe?"
"Das ist Geschäft, mein Lieber", sagt
die Kuh.
"Das ist aber komisch."
"Das Geschäft ist das Geld, mein
Lieber."
Der Ochse fragt die Katze: "Und die
deutschen Schweine?"
"Ein Teil von ihnen wird nach Holland oder
Belgien transportiert, dort geschlachtet und dann fahren
sie das Fleisch zurück nach Deutschland."
"Ich verstehe das nicht."
"Du bist ein Ochse, du kannst das nicht
verstehen."
"Du bist frech."
"Entschuldige."
Plötzlich kommt der Tierarzt mit dem Schlachter.
Sie haben beide noch etwas getrunken und der Tierarzt
lallt zum Schlachter:
"Dies Pferd und dis Ferkel werden
geschlachtet. Die Kuh und der Ochs bleiben bis
Dienstag."
"Auf Wiedersehen, meine Freunde. Wir sehen
uns im Tierparadies wieder. Ich bin glücklich."
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"Ich will nicht sterben. Hilfe! Warum hilft
mir keiner? Bitte Mutter, ich habe Angst vor dem Tod. Hilf
mir."
"Keine Angst, mein Kleiner, schon bald treffen
wir uns in einem besseren Leben wieder. Einem Leben ohne
Menschen, im Tierparadies."
"Das Leben mit den Menschen ist Scheiße,
Mann."
"Auf Wiedersehen", rufen die Kuh und der
Ochse den beiden traurig zu.
"Auf Wiedersehen im Tierparadies ohne
Mensch", sagt die Katze, wendet sich ab und murmelt
beim Gehen: "Ich halte das nicht mehr aus."
"Bitte weine nicht", sagt der Ochse mit
trauriger Stimme zur Kuh.
"Das arme kleine Ferkel hatte ein kurzes
Leben, voll Leid und so früh von der Mutter getrennt und
nun wird es geschlachtet. Es bricht mir das Herz."
"Bitte weine nicht. So viel ich weiß, hieß
es mal, wir wären hier auf der Erde um den Menschen zu
helfen. Dafür verpflichtete sich der Mensch, dass wir gute
Nahrung erhalten, gut leben, artgerecht gehalten und
schmerzfrei geschlachtet werden. Wir machen unsere Aufgabe
sehr gut, aber der Mensch macht das Gegenteil. Darum sage
ich immer:
"Das Leben mit den Menschen ist Scheiße,
Mann."
"Du hast ja recht, Ochse."
"Nun, kannst du mir dann bitte mal sagen: Wer
ist das Schwein?"
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 19.05.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 7
Das Ferkel lacht zum ersten Mal und Fragt: "Wie kann das
sein, das seine Zunge so schwer wie sein Körper ist?"
"Das Werk des Alkohols, Kleines", sagt die Kuh, lächelt
ein bisschen und fügt warm hinzu: "Schön, dass du lachst".
"Sind das seine Überstunden?" fragt der Ochse.
"Der Arme, er arbeitet zu viel."
"Du meinst, er säuft zu viel."
"Horcht mal", ruft die Kuh leise, "Ich höre etwas. Hört
ihr das auch? Wer ist das?
"Ich bin ein Schwein aus Belgien. Ich kriege keine Luft.
Ich habe einen Herzkreislaufkollaps."
"Bitte, versuche nicht zu sprechen."
"Das ist schlimm, wenn man schlecht gelebt hat und
langsam stirbt."
"Das Leben mit den Menschen ist Scheiße, Mann."
"Ich habe Angst vor dem Tod. Ich will zu meiner Mutter."
Bittend sagt die Kuh zur Katze: "Gehst du noch mal?Der
Schlachter muss kommen."
"Glaubst du, es interessiert die, ob ein Schwein stirbt
oder nicht?" schreit der Ochse gereizt in Richtung Kuh.
"Wenn das arme Schwein jetzt stirbt, wird sein Fleisch
untauglich, aber wenn es geschlachtet wird, kann sein
Fleisch verkauft werden. Darum, wenn es Verluste gibt, dann
kommen sie schon und schlachten es."
Darauf wendet sich der Ochse zur Katze: "Bitte mach was."
"Ha, ha, was soll ich tun?" fragt die Katze aufbrausend
und schlägt nervös mit ihrem Schwanz.
"Die beiden sind voll. Denen ist alles scheißegal.
Hauptsache, sie können weiter saufen."
"Aber das ist ihr Job. Sie werden gut dafür bezahlt."
"Job? Notdienst machen sie jetzt. Sie sind in Not, sie
brauchen die Flasche."
"Sie sind Gesetzesmänner."
"Ha, ha, ha sie sind die Flaschenmänner."
"Jetzt reicht es", sagt die Kuh entschlossen.
"Geh und unternimm etwas. Siehst du
nicht, das das arme Schwein keine Luft bekommt und das Pferd
hat große Schmerzen und das Ferkel leidet auch."
"Ich versuche es."
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Die Katze schleicht langsam in den Aufenthaltsraum
und beobachtet die beiden Männer beim Trinken. Sie sieht auf dem Tisch eine
Blutwurst und ein abgeschnittenes, kleines Stück liegt noch daneben.
Sie nimmt Anlauf und mitten im Sprung krallt sie es geschickt und rennt
blitzschnell aus dem Raum.
"Holla, du Katzenviech, woher is' n die
gekommen?", fragt der Tierarzt benebelt.
Beide Männer stolpern aus dem Raum, laufen langsam
hinter der Katze her und versuchen sie zu verfolgen. Sie kommen am kranken
Schwein vorbei, aber bemerken nicht, wie schlecht es ihm geht. Die Katze ist
schon längst fort.
"Die hat'n Glück, dass sie hier lebt und nicht in
China", lallt der Schlachter.
"Du würdest sogar deine Mutter schlachten, näh?"
"Wenn es ein Gesetz dafür gäbe, aber immer. Und sie,
Herr Doktor?"
"Ich würde das Fleisch als tauglich abstempeln."
Der Schlachter lacht dröhnend und ruft laut: "Prost,
Herr Doktor.
"Ich habe mein Bestes versucht. Sie kommen nicht",
sagt die Katze atemlos und legt sich hin.
"Es ist zu spät", sagt die Kuh bitter.
"Das Schwein ist tot."
"Gott sei Dank. Das Leben mit den Menschen ist
Scheiße, Mann."
"Ich habe Hunger."
Die Katze gibt dem Ferkel das geklaute Stück
Blutwurst.
"Das arme Schwein, es hat viel Leid gehabt."
"Ich war heute früh am Morgen da und ich habe
gesehen wie sie vor den Ställen die Schweine ausgeladen haben. Sie schlugen
sie mit Eisenstangen, trieben sie mit Stromschlägen aus den Hängern und
riefen immer wieder: "Raus ihr Schweine."
Der eine Fahrer hat dem anderen Fahrer erzählt, er
käme mit den Swcheinen aus Belgien. Der andere sagte, er käme mit seiner
Ladung aus Holland und er wäre ohne Pause durchgefahren. Diese armen
Schweine bekommen kein Futter und kein Wasser auf dem langen Weg. Manche
Schweine kollabieren und werden zu Tode getrampelt."
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 12.05.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 6
"Es gibt keine Menschen dort. Tod zu
sein ist besser als mit den Menschen zu leben. Das Leben mit
den Menschen ist Scheiße, Mann."
"Und du Pferd, hast du nichts zu
sagen?" Fragt die Katze.
"Was soll ich sagen? Ich habe starke
Schmerzen. Mein Herz ist voller Leid und Trauer. Stellt euch
vor, was ich mit meinem Herrn erlebt habe. Wir lebten lange
zusammen, er hat mich immer gelobt und ich habe ihn geliebt
und ihm vertraut. Das ist nun der Preis. Er hat immer
gesagt, dass er mich liebt, aber die Liebe gab es nur auf
meiner Seite."
"Er hat dich geliebt aber so, wie er
sein Auto liebt. Nicht als Lebewesen. Das Leben mit Menschen
ist Scheiße, Mann."
"Nun, was ist los mit dir? Fragt die
Kuh.
"Bist Du blind? Meine Beine sind
gebrochen."
Die Katze lacht: "Blindekuh, ha, ha,
ha"
"Was ist passiert?" Fragt die Kuh
und schüttelt den Kopf.
"Er hat mich geritten, ich bin
gesprungen wie immer, aber dieses Mal war das Hindernis zu
hoch und ich konnte noch nie hoch springen. Deshalb sind
meine beiden Beine gebrochen."
"Hast du schnelle Hilfe bekommen?"
Fragt die Katze neugierig.
"Der Tierarzt hat mich untersucht
und sagte, es gäbe keine Hoffnung. Sie müssten mich
einschläfern. Mein Herr sagte, dass Einschläfern Geld kostet
und dass Schlachten Geld bringen würde."
"Das ist typisch Mensch, denkt nur
ans Geld. Das Leben mit den Menschen ist Scheiße, Mann."
"Der Tierarzt wollte mir ein Schmerzmittel spritzen, aber
der Besitzer wollte das nicht, weil das Schmerzmittel mein
Fleisch für die Menschen untauglich macht. Er hat gesagt, er
brächte mich schnell zum Schlachthof, um mich notschlachten
zu lassen. Der Tierarzt sagte, das ginge nicht, er müsste
mir eine Spritze geben. Mein Herr sagte, es wäre nicht weit
zum Schlachthof und ich würde dort sehr schnell geschlachtet
werden. Nun warte ich seit fünf Stunden und es kommt
keiner."
"Das Leben mit den Menschen ist Scheiße, Mann."
"Ich habe Angst, ich möchte zu
meiner Mutter." |
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Die Kuh fragt die Katze: "Kuckst du bitte, ob der
Schlachter gekommen ist?"
Die Katze geht in die Notschlachthalle und sieht,
dass die Tür zwischen Notschlachthalle und dem Aufenthaltsraum offen steht.
Sie schleicht leise an die Tür und sieht, dass der Tierarzt mit dem
Schlachter am Tisch sitzt und säuft.
Beide sind voll. Sie schlicht sich wieder zurück zu
den anderen und sagt: "Das Leben mit den Menschen ist Scheiße, Mann."
"So oft war ich schon hier. Ich habe hier schon gute
Tierärzte gesehen, solche die ihre Vorschriften einhalten und die Gesetze
achten, aber leider werden diese unbeliebt und bald vom Schlachthof
abgewiesen. Zum Beispiel ist einer dieser guten Tierärzte jetzt Ober
Amtstierarzt, ein anderer hat eine Praxis eröffnet und ein weitere ist
Vegetarier geworden."
"Der Tierarzt ist ein Vegetarier? Der kommt bestimmt
ins Tierparadies", sagte der Ochse zum Ferkel.
"Werden sie ihn auch schlachten?" Fragt ihn das
Ferkel.
Die Katze lacht. "Wenn es keine Rinder mehr gibt,
wird er auch geschlachtet."
"Aber ich habe Angst vor dem Tod. Ich will leben und
nicht geschlachtet werden. Ich will zu meiner Mutter."
"Du armes Kleines, du brauchst nicht zu weinen",
seufzt die Kuh.
"Das Leben mit Menschen ist Scheiße, Mann."
"Trotzdem will ich leben, ich möchte zu meiner
Mutter."
Die Katze erzählt weiter: "Es gibt gute Tierärzte,
aber die bleiben nicht lange am Schlachthof."
"Warum, werden die auch geschlachtet?" Fragt das
Ferkel.
"Kuck doch noch mal, ob sie fertig sind?" Bittet die
Kuh die Katze.
Sie steht auf, streckt sich und sagt höhnisch: "Ja,
ja, fertig. Davon träumst du nur."
Die Katze geht nachsehen. Bald darauf kommt sie
zurück: "Die saufen weiter. Der Tierarzt hat schon eine schwere Zunge. So
schwer wie sein Körper."
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 14.04.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 5
"Respekt bitte", ermahnt die Kuh.
Die Katze sagt einräumend:
"Entschuldigung, ich mache nur Spaß."
Die Katze fängt an sich zu putzen
und sagt trocken: "Siehst du, Ochse, ich hab's ja gesagt.
Die Größe macht den Unterschied. Der Spaß bleibt auf der
Strecke."
"Das Leben mit den Menschen ist
Scheiße, Mann!"
Ferkel weinerlich: "Ich habe Angst,
ich möchte zu meiner Mutter."
"Oh, das ist sehr traurig. Bald
wirst du erlöst und von deinem Leid befreit", tröstet es die
Kuh.
"Ich habe Angst vor dem Tod. Ich
will leben."
"Scheißleben", sagt der Ochse hart.
"Aber ich will leben." "Wenn du
geschlachtet bist, wirst du frei sein und zum Tierparadies
gehen. Dort gibt es keine Menschen. Alle Tiere leben dort
glücklich zusammen."
"Ich hoffe, es gibt keine Menschen
dort", sagt der Ochse grimmig.
"Trotzdem, ich habe Angst vor dem
Tod, ich will leben."
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"Armes Kleines, du bekommst einen schnellen Tod und du wirst
keine Schmerzen haben.""Du hast gut reden, Katze, du wirst ja nicht
geschlachtet."
"Wer seine Hand ins kalte Wasser hält, fühlt sich
anders als der, der seine Hand ins Feuer hält. Das Leben mit Menschen ist
Mist."
Die Katze sagt darauf traurig: "Wir leben, ja, aber
wir kennen unser Schicksal nicht. Manchmal ereilt uns ein schlimmes
Schicksal. Unser Schicksal ist auf unseren Pfoten geschrieben. Unser Leben
ist ein großes Risiko, zum Beispiel, wenn eine Katze unter ein Auto läuft,
sich verletzt und überlebt, bekommt sie oft keine Hilfe. Sie stirbt langsam
am Straßenrand. Ist das nicht ein schlimmer Tod? Oder, wenn wir alt sind und
uns nicht mehr versorgen können, verhungern wir langsam. Ist das kein
schlimmer Tod? Oder wenn wirkrank sind oder, oder - unser Schicksal ist
manchmal so viel schlimmer als eures."
"Trotzdem, du lebst und wirst nicht geschlachtet",
sagt das Ferkel trotzig.
"Du bekommst ein sehr schönes Leben im
Tierparadies", sagt die Kuh sanft.
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 07.04.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 4
"Ich habe gehört, was die Frau dem
Tierarzt sagte und beschloss abzuhauen. Am selben Tag bekam
die Frau Besuch. Männerbesuch - wie immer. Wir saßen
zusammen in Wohnzimmer, die Frau trank Wein und der Mann
rauchte und trank Bier. Danach öffneten sie das Fenster zum
Lüften. Das war meine Chance. Mit einem Sprung war ich
draußen und lachte sie aus. Ha, ha, du willst mich
kastrieren? Ich lebe lieber in Freiheit, treffe meine Kater
wann ich will, fange Mäuse. Manchmal fresse ich die
Essensreste der Menschen oder ich bekomme eine Flohallergie,
Bandwürmer oder Katzenschnupfen oder, oder - ist egal! Die
Hauptsache ist, ich bin frei und lebe mein Leben, wie ich es
will."
"Das Leben mit den Menschen ist
Scheiße, Mann."
"Ich habe kein Flöhe, aber ich habe
Hunger und Angst", sagt das Ferkel schluchzend.
"Ein natürliches und artgerechtes Leben
ist ein Traum. Ich habe den Menschen Milch, butter, Käse,
Quark, Sahne, Schmand und Joghurt gegebe, und was machen sie
mit mir? Wenn ich Lust auf den Bullen habe, kommt der
Tierarzt", sagt die Kuh.
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"Der Tierarzt?", fragt der Ochse erstaunt.
Die Kuh antwortet: "Ja, für die Besamung."
Der Ochse fragt: "Was ist der Unterschied zwischen
dem Tierarzt und dem Bullen?"
Die Katze lacht: "Ha, ha, ha" und sagt, "die Größe
macht den Unterschied."
"Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen
Bullen gehabt."
Die Katze lacht wieder und fragt: "Nur Tierärzte?
Das ist ja unglaublich."
Darauf der Ochse: "Ich verstehe das alles nicht, wie
haben die Kälber ausgesehen? Wie du und ich, oder?"
"Wie sollst du das auch verstehen können. Du bist
ein Ochse", kichert die Katze.
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 24.03.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 3
Kuh mahnend:
„Bitte habe Respekt. Er ist unschuldig. Der Mensch hat ihn
kastriert und sie haben aus ihm einen Ochsen gemacht. Sicher
wäre er ein sehr toller Bulle geworden!“
Ochse:
„Das Leben mit den Menschen ist scheiße, Mann.“
Kuh:
„Der arme Ochse musste sich sein ganzes Leben lang mästen
und endlos langweilen, ohne Spaß und nun wird er
geschlachtet.“
Ochse:
„Ich freue mich auf den Tod. Das Leben mit den Menschen ist
schei ...“
Kuh unterbricht ihn:
„Jedes Wochenende wird er hierher gebracht, aber kein
Metzger möchte ihn kaufen, weil er sehr alt ist und sein
Fleisch schwer zu verkaufen ist. Sein Fleisch ist nur noch
gut für Hundefutter und deshalb muss er warten, bis ein
Tierfutterhändler ihn kauft und schlachtet.“
Ochse:
„Es ist mir scheißegal, ob sie mein Fleisch den Hunden oder
den Menschen geben. Hauptsache ich sterbe. Das Warten auf
den Tod ist schlimmer als der Tod selbst. Der Tod wird mich
von dem Leid und den Schmerzen befreien. Das Leben mit den
Menschen ist scheiße, Mann.“
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Ferkel weinend:
„Ich habe Angst vor dem Tod, ich möchte leben. Ich will zu
meiner Mutter.“
Ochse zur Katze: „Wie geht deine Geschichte weiter?“
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 24.03.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 2
Ochse sagt:
„Aber es gibt zu viele Katzen.“
Katze:
„Es gibt bessere Methoden. Zum Beispiel die Pille, und nur alle drei
Jahre bekommen wir Nachwuchs.“
Kuh:
„Die Bauern geben doch kein Geld für die Katzen aus und die Pille
ist teuer. Die Bauern wollen nur, dass Katzen die Mäuse und Ratten
fangen, dafür bekommen sie mal eine kleine Schüssel Milch und wenn
die Katzen krank werden, helfen sie ihnen nicht. Sie lassen sie
einfach sterben.“
Ochse:
„Das heißt, die Bauern sind das Problem und nicht die Katzen. Ich
glaube, es ist besser für die Menschen, wenn sie von den Katzen
lernen.“
Katze:
„Danke! Doch der Mensch ist neidisch auf uns, weil wir uns verstehen
und respektieren. Die Frau, mit der ich gelebt habe, wollte mich
kastrieren. Ich dachte, sie wäre eine gute Freundin für mich. Ich
habe sie als große Katze gesehen. Und was wollte sie? Mich
kastrieren. Es war unglaublich! Sie sperrte mich in einen kleinen
Käfig und brachte mich zu einem Tierarzt. Sie sagte zu ihm, sie
würde es nicht mehr aushalten, wenn ich rollig wäre, ich würde
schreien, auf die Blumen springen und alles kaputt machen. Ich
wollte nur raus zu den Katern, die sich draußen sammelten und ihre
Duftmarken setzten. Die Frau erzählte, es würde stinken wie die Pest
und dass sie mich deshalb, sobald wie möglich, kastrieren lassen
wolle. Der Tierarzt hat sich gefreut. Hat er Komplexe, oder was?“
Ochse:
„Er hat sich über das Geld gefreut.“
Katze erbost:
„Und ich dachte, die Tierärzte helfen uns.“
Ochse:
„Manche ja.“
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Katze:
„Kannst du dir vorstellen, was diese Frau jede Nacht macht? Es kommt
ein Mann nach dem anderen. Sie ist das ganze Jahr rollig. Ich aber
nur zweimal im Jahr. Darum habe ich gedacht, sie hätte Verständnis
für mich.“
Ochse:
„Der Mensch hat nur Verständnis für sich selbst, aber auf
die anderen ist er neidisch. Das Leben mit den Menschen ist
scheiße, man.“
Ferkel:
„Ich habe Hunger, ich möchte trinken und ich habe Angst!“
Katze zum Ochsen:
„Hast du mich richtig verstanden?“
Ochse:
„Natürlich“, antwortet der Ochse.
Katze:
„Ich habe gedacht du würdest mich nicht verstehen, weil du
ein Ochse bist. Ha, ha, ha.“
Ochse:
„Du bist frech.“
Fortsetzung folgt!
Dr.
Ibrahim Bekheet - 17.03.2006
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Wer ist das Schwein? -
Teil 1
Am
Freitagnachmittag werden ein Ochse, eine Kuh und ein Ferkel
zum Schlachthof gebracht. Sie müssen bis Sonntag warten,
weil am Sonntag eine große Lieferung mit Schweinen kommen
wird. Der Tierarzt wird dann für die Lebendbeschauung und
Notschlachtung da sein. Der Cheftierarzt macht am Sonntag
gerne Dienst. Das ist für ihn eine gute Gelegenheit von
Zuhause abzuhauen, um im Schlachthof zu saufen. Zu Hause
kann er nicht saufen, weil er Angst vor seiner Frau hat. Im
Schlachthof findet er Gesellschaft und er braucht für den
Alkohol nichts zu bezahlen. Sonntag früh wird ein Pferd
gebracht. Seine beiden Beine sind bei einem riskanten Sprung
gebrochen. Es hat starke Schmerzen, denn es hat keine
Schmerzmittel bekommen. Die Kuh, der Ochse und das Ferkel
haben von Freitagnachmittag bis Sonntag weder Futter noch
Wasser bekommen. Sie sind sehr durstig und haben Hunger. Es
ist seltsam ruhig im Stall, und eine schwere, drückende
Stille liegt über allem. Nur ab und an hört man ein Rascheln
und irgendwo schlägt gerade eine Tür zu, als der Ochse sagt:
Ochse:
„Lasst uns miteinander sprechen, so dass wir unser Leid ein
bisschen vergessen können“.
Kuh:
„Warum machen die Menschen das mit uns? Warum geben sie uns
weder Futter noch Wasser? Warum halten sie sich nicht an die
Vorschriften? Warum machen die Tierschützer keine
Kontrolle?“
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Ochse:
„Heute ist Sonntag, gestern war Sonnabend und beide Tage
sind Ruhetage. An Ruhetagen haben die Tierschützer keinen
Dienst und sie machen andere schöne Sachen. Tierschützer
sind doch nur für Hunde und Katzen und so, außerdem sind sie
gegen die Macht des Geldes wehrlos“.
Katze lacht:
„Ha, ha, ha, die Tierschützer helfen uns? Ha, ha, ha. Die
wollen uns kastrieren, unsere Natur verändern und die
schönste Sache in unserem Leben vermeiden. Was für ein
tolles Gefühl ist es, wenn ich rollig bin und Hunderte von
Katern hinter mir her sind. Ich kann mir aussuchen, mit
welchen Katern ich mich paaren möchte. Es ist ein sehr
schönes Gefühl für die Katzen dominant zu sein. Die Kater
spielen in unserem Leben nur eine Nebenrolle. Sie sind nur
zur Paarung da. Aber wir sorgen für Nachwuchs und erziehen
ihn.
Katze voller stolz:
„Wir sind Lebenskünstler. Wir sind die große Schule.“
Fortsetzung folgt.
Dr. Ibrahim Bekheet - 10.03.2006 |
Der weise Mann und die Schlange
Ein weiser Mann lebte allein in eines sehr einfachen, aber sauberen
Wohnung. Sehr oft half er den Menschen die zu ihm kamen, und er tat
es gern. Eines Tages besuchte ihn eine Schlange. der weise Mann
fragte sie: "Was wollen sie hier?" Die Schlange antwortete: Ich habe
in großes Problem." Darauf fragte sie der weise Mann: "Was für ein
großes Problem haben sie denn?" Und die Schlange antwortete: "Ich
habe dieses Leben satt, denn ich lebe ständig in Feindschaft mit den
Menschen. Ich möchte mit dem Menschen in Frieden leben, und dafür
brache ich Ihre Hilfe." "Das ist vernünftig", sagte der weise Mann
und bat sie in sein Haus. "Sie müssen die Menschen studieren, dann
lernen sie, mit den Menschen in Frieden zu leben." Jeden Tag
erzählte der weise Mann ihr etwas über die Geschichte der Menschen,
und die Schlange fand viel Vergnügen an seinen Erzählungen.
Einmal war die Nacht sehr kalt, und die Schlange fragte den weisen
Mann: "Darf ich in Dein Bett kommen? Wir können kuscheln, du kannst
meine schöne Samthaut genießen und ich werde es genießen in Deinen
Armen zu liegen." "Aber, du wirst mich beißen." "Ich liebe dich
doch, wie könnte ich dich da beißen?" "Na, dann komme ruhig in mein
Bett." "Die Schlange legte sich in seine Arme, und ihr wurde warm.
In dieser Wärme fühlte sie sich sehr start, da biss sie den weisen
Mann. "Ah," schrie der Mann, "warum hast du mich belogen und mich
gebissen?" "Ich habe dich nicht belogen. Ich liebe dich wirklich.
Dass ich dich gebissen habe, liegt in meiner Natur."
Dr. Ibrahim Bekheet - 03.03.2006
Der Esel und der Lehrer
Es war einmal ein König. Dieser hatte einen Esel. Er liebte diesen
Esel und suchte einen Lehrer, der seinem Esel das Sprechen, Lesen
und Schreiben lehren würde. Diese Aufgabe war aber mit einer
Bedingung verknüpft: Wer es nicht schafft, dem Esel etwas
beizubringen, wird zum Tode verurteilt. Alle Lehrer im Land hörten
davon, und alle sagten, es wäre unmöglich, diese Aufgabe zu lösen.
Nur ein einziger arbeitsloser Lehrer sagte, es wäre doch möglich,
den Esel zu unterrichten. "Herr König, ich werde diese Aufgabe
annehmen." Der König sagte: "Hast du dir das auch gut überlegt?
Kennst du die Bedingung? Wenn du versagst, muss ich dich töten." Der
Lehrer antwortete: "Ja, ich weiß. Ich werde dem Esel alles
beibringen." "An welcher Schule arbeitest du", fragte der König ihn.
"Sieh, Herr König, gute Lehrer sind arbeitslose Lehrer, und ich bin
ein guter Lehrer." Der König lacht und fragt: "Hast du einen
Wunsch?" "Ja, mein König. Dieser Esel braucht sehr viel Zeit zum
Lernen, mindestens 10 Jahre. Ich brauche ein Haus, eine Frau und
Geld."
Der König erfüllte alle diese Wünsche. Der Lehrer lebte mit einer
Frau in einem Haus und hatte sein Auskommen, und der Esel lebte
natürlich auch auf ihrem Grundstück.
Der Lehrer genoss das Leben, und die Jahre vergingen. Der Esel war
so dumm wie vorher und der Lehrer gab ihm keinen Unterricht. |
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Die Frau machte sich große Sorgen, und eines Tages sagte sie zu ihrem
Mann: "Ich mache mir Sorgen, die Zeit verläuft und du unterrichtest
den Esel nicht. Der König wird dich am Ende töten." "Glaubst du
wirklich, ich kann dem Esel das Sprechen, Lesen und Schreiben
beibringen?" Die Frau fragt ihn verzweifelt: "Ja, warum hast du denn
gesagt, du könntest es?" "Pass auf, ich habe 10 Jahre Zeit und in
dieser Zeit kann vieles passieren. Es gibt vier Möglichkeiten:
"Entweder der Esel stirbt oder aber der König stirbt, oder ich
sterbe. Schließlich besteht eine 25-prozentige Chance, dass wir alle
am Leben bleiben, und dann wird der König mich töten. Das ist mir
jetzt aber egal, denn die Hauptsache ist, ich habe 10 Jahre gut
gelebt." Der Lehrer nahm seine Frau in den Arm und sagte ihr, sie
solle sich nicht sorgen. "Lass uns das Leben und die Liebe genießen.
Es ist völlig egal, was morgen kommt." Der Lehrer hatte keine Angst
vor dem Tod, aber er sorgte sich um das Heute. "Hör mir zu Frau, wer
in seinem Körper kommt, muss ihn auch irgendwann wieder verlassen.
Wir wohnen nur in ihm und werden irgendwann umziehen. Dann verlassen
wir den Körper und gehen zurück nach Hause. Das ist nicht hier auf
der Erde, wir kennen dieses Zuhause nicht und wissen nicht, wo es
ist, aber wenn es soweit ist, werden wir es finden. Es gibt also
keinen Grund, sich vor dem Tod zu fürchten. Wir gehen alle
irgendwann, aber bevor wir gehen, haben wir ein Recht darauf, das
Leben zu genießen und zu leben, wie es uns gefällt."
Dr. Ibrahim Bekheet - 24.02.2006 |
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